Gemeinsam mit dem Produzenten Ikarus hat der Rapper einen Sound kreiert, der seine musikalische Sozialisation perfekt abbildet und ins heute überträgt. Die Energie und Impulsivität von Bands wie Enter Shikari oder Placebo, die bis heute durch tiduz.‘ Kopfhörer dröhnen, haben endlich den Platz in seinen Tracks gefunden, der ihnen zusteht.
Auch textlich bewegt sich tiduz. auf einem neuen Level. Nachdem tiduz. sich auf vorherigen Releases intensiv an Deutschland und anderen gesellschaftlichen Missständen abgearbeitet hat, richtet er den Blick jetzt auf etwas, das sowohl naheliegender als auch einfacher beeinflussbar ist: auf sich selbst. Und damit auf diejenigen, die sind wie er oder sich zumindest damit identifizieren können. Aufgewachsen mit Werten, Glaubenssätzen und Bildern von Männlichkeit, die genauso veraltet wie verinnerlicht sind. tiduz. nimmt seine Hörer*innen mit in den Prozess von Selbstreflexion, Selbstfindung und zumindest versuchter Selbstliebe. Dabei nimmt jedes Wort und jede Zeile genau den Raum ein, den die Aussage braucht – von Füll-Lines und Zweckreimen hat sich der Wahlmünchner genauso befreit wie vom Korsett der klassischen Struktur eines Rapsongs.
In der Zusammenarbeit mit Ikarus, der sich unter anderem für mehrere Projekte von Crystal F musikalisch verantwortet zeichnet, hat sich tiduz. aus einer Sackgasse im Kopf manövriert. Statt wochenlang über Texten zu grübeln und jedes einzelne Wort zu sezieren, entsteht seine Musik jetzt im Fluss – energiegeladen, emotional und bereit für Eskalation. tiduz. will und gehört auf die Bühne, so oft und so laut, wie es nur geht. Er sucht das Gefühl und die Crowd, die ihm schon früher in den Jugendzentren Leben eingehaucht haben. Und durchs Mikrofon schallt auch 2024 Rap ohne Zeilen zum Fremdschämen.