Nach fast zwei Jahren warten, bringt Memoria eine neue EP raus.
Nachdem die achtköpfige Band die letzten drei Jahre ordentlich Schub gegeben und Lärm gemacht hat, ist die ganze Szene gespannt: Wer ist dieser junge und bunte Haufen, der schon gigantische Bühnen, wie die Redstage des Summerjams, Juicy Beats, Reggaejam, SunshineReggaeFestival in Frankreich, Blackforrest On Fire, etc. bespielt hat?

Die sonst eher rootslastige Band überraschte nun mit einem plötzlichen Release der Single „Hide and Seek“ und kündigte im selben Schritt die gleichnamige EP an. Der Klang des neuen Projektes ist dieses Mal viel moderner als das, was die Band bisher released hat. So erwartet einen ein Klangbild, das sich aus Elementen von Hip Hop, Dancehall, Afrobeat, Reggaeton und Trap zusammensetzt.

Inhaltlich bleibt Memoria, wie immer, sehr gesellschaftskritisch.

Auffallend ist hier ebenfalls die Thematisierung der Manipulation und Verlogenheit im Musikbusiness aber auch der Parallelen dazu in der Gesellschaft.

In Zeiten der globalen Krise, in der die meisten ums einfache Überleben in einem ausbeuterischen System kämpfen, ist die EP ein Appell an die Menschen, aufeinander Acht zu geben, generell mehr zu geben als zu nehmen, sich jedoch nie unterkriegen zu lassen. Sie erinnert uns aber inmitten dieses fast revolutionären und utopischen Charakters daran, dass man auch in solch harten Zeiten die Balance finden muss und mit Freunden und Familie einfach mal abschaltet, alles vergisst, lacht trinkt und raucht und die Zeit zusammen genießt.

Auf diese Entspannung folgt selbstverständlich Party, aber auch hier ist inhaltlich hervorzuheben, dass Memoria sich nicht an sexistischen und machistischen Klischees aus dem Party-Mainstream bedient, sondern sich ihnen klar entgegenstellt, womit sich der Kreis wieder beim oberflächlichen Musikbusiness schließt.
Im Gesamtpaket ist die neue EP also ein sehr rundes, erfrischendes und inhaltlich komplexes Projekt, das einem definitiv Abwechslung und viel Spaß beim Zuhören bereiten wird!
MEMORIA.