Hanreti ist ein Statement, ein Experiment, eine Momentaufnahme im Schaffen von fabelhaften Schweizer Musikern, das in keine Schublade passt, weil es nicht passen will. Lieder, getragen vom hinkenden und hüpfenden Herzschlag eines Verliebten oder Selbstmörders, kryptische Texte, in prophetischem Wahnsinn vorgetragen: Die Luzerner Band Hanreti bringt nach «Alt F» (2015) und «Cuetrigger» (2016) mit «Deep Sea Dream» ihre dritte Platte heraus.
Deep Sea Dream – die Dritte. Am Anfang waren drei Figuren: Poncho, der traurige Wüterich. Rambler, der Phantast, Laberer und Wanderer. Und Marie, die warme Weltumarmerin. Drei Aspekte, drei Bruchstücke von Timo Kellers Persönlichkeit und musikalischer Arbeit. Diesen Figuren legte Keller Lieder in den Mund, wie immer ohne festen Text oder in bester Lennon-Manier mit Mayonnaise-Lyrics. Der Luzerner Dramaturg und Autor Béla Rothenbühler machte aus der Mayonnaise Worte, machte aus Kellers Liebesgeschichten seine eigene. Entstanden ist «Deep Sea Dream», eine Dreierkiste voller Trauer und Wut, mit Bläsern und Chören, eine lose Geschichte, in der die drei Figuren überall herumspuken, verschwimmen und irgendwann untergehen. Jede in ihren eigenen Tiefseeträumen.