The Painting Faces sind vier Jungs, die mit ihrer Melange aus Folk, Indie und Alternative, in angenehmer Wiener WG-Atmosphäre, gekonnt Welten aufeinander prallen lassen: druckvolle Walls of Sound werden mit leichtfüßigen Banjo-Läufen verwoben, wechseln über in gediegen instrumentierte, gefühlvolle Piano-Balladen und melden sich ein paar Takten später schon genauso undurchdringbar dicht, ehrlich und schmucklos zurück.
Die malenden Gesichter pinseln live und bei ihren berühmt-berüchtigten Living Room-Sessions ein erdiges Klangbild, welches sich vor allem durch seine Wucht und Intensität auszeichnet aber nichts an Dynamik und Groove einbüßen lässt.
Die vergoldete Bassgitarre ist hier eindeutig für ersteres zuständig und lässt an Lou Barlows Akkordarbeit bei Dinosaur Jr. denken, verrät aber auch etwas über die musikalische Vergangenheit der Rhythmusfraktion des Quartetts, die sich schon in weitaus härtere Gefilde gewagt hat und wohl gerade von dort den kraftvollen Sound hernimmt.
Unverändert authentisch-verletzlich bleibt die Stimme von Sänger Math, die den Soul im 21. Jahrhundert ankommen lässt, ihn in ein Schaumbad aus Reverb steckt und anschließend mit einem Schleifpapier trocken reibt. …natürlich schimmert auch immer wieder der größte Mann der Erde durch aber je länger man hier zuhört und -sieht, desto kleiner wird der Kollege und auch die Caleb Followills und Mumford & Sons, die einem im Kopf umherschwirren, verschwinden. Zurück bleiben uns the Painting Faces, die mit Indie Folk, Großstadt-Flair und genau dem Wumms, der einem in diesem Genre oft abgeht, zu Werke gehen und Köpfe wackeln und Körper hüpfen lassen – Slayer nichts dagegen.