Nebst einiger Wechsel innerhalb der Band haben The Morphinettes auf diesem Weg fleißig an ihrer musikalischen Identität gearbeitet. Angefangen bei überwiegend britischen Einflüssen wie The Cure und dem Brit-Pop aus den 90ern - allen voran Blur und Supergrass - sorgt insbesondere der Klang der amerikanischen Ostküste mit Bands wie Wavves und Thee Oh Sees fortwährend für neue Inspiration. So findet man die fragmentarisch anmutenden Songstrukturen der Garage-Fabrik aus den Staaten auch bei den vier Hamburgern wieder.
Die Stücke der Morphinettes klingen roh und ungeschliffen, sind durchzogen von scheinbar unkontrollierten Ausbrüchen und verlieren doch zu keinem Zeitpunkt ihren Groove. "Desert Wave" lautet der Behelfsbegriff, mit dem sie eine Klammer um ihre Musik setzen wollen.
Benedikt Ernst, Szene Hamburg
The Morphinettes definieren sich seit jeher als Live-Band und haben sichtlich Spaß an der schnörkellosen Performance. Mit experimentierfreudigen Sets erlangte die Band über Hamburgs Grenzen hinaus Bekanntheit und sorgt mit Auftritten an ungewöhnlichen Offlocations immer wieder für Überraschungen. So wird die Straße zum Labor, Parkdecks und Tattoostudios zu Bühnen.
Daher ist es auch die größte Aufgabe, die losgelöste Energie eines Auftritts einzufangen und auf einem Tonträger erlebbar zu machen. Nach den Arbeiten an der 2013 im Proberaum entstandenen Demo-EP 'Jesus in Berlin' quartierte sich die Band für die Aufnahmen zu ihrer zweiten EP in einem ausgebauten Bauernhaus ein. Im Stile amerikanischer Lo-Fi-Recordings wurden über mehrere Tage sechs Songs komplett live eingespielt und gemastert. Das Ergebnis ist auf der 'Demorol EP' zu hören, die aktuell in Eigenregie und über Bandcamp vertrieben wird. The Morphinettes präsentieren sich authentisch, schnörkellos, geradlinig und vermitteln die Idee, wie es sein könnte, die Band live zu erleben. In einem Hamburger Studio wird derzeit an der EP 'Cunt Live' gearbeitet – Release: Anfang 2015.