Das kölsche Quintett konnte insbesondere auf den Bühnen des Landes überzeugen, die sie als Support-Act internationaler Acts beackerten. Nun steht vier Jahre nach der EP endlich der erste Longplayer in den Regalen gut sortierter Plattenläden.
"MUDBOX" nimmt den Hörer mit auf einer Reise durch die bunte Welt des Alternative Rock. Den vorbelasteten Begriff "Grunge" vermeide ich an dieser Stelle bewußt, obwohl die Band selbst ihren Stil als „Neo-Grunge“ bezeichnet. Jedoch versprühen Songs wie der furiose und einprägsame Opener "Nothing to Fear" oder das pianogetragene, hymnische "See the Sun" schlicht und einfach zu viele positive -oder treffender ausgedrückt- hoffnungsvolle Vibes, um dieser stilistischen Selbsteinschätzung gerecht werden zu können. Das Songwriting tendiert erkennbar in Richtung neuzeitlicher Rockmusik amerikanischer Machart und Bands wie Linkin Park, Nickelback & Co. Ungestüme Kracher wie "Begin to Run", "My Sanity" – hier lassen sich zumindest stimmlich Parallelen zu Kurt Cobain nicht leugnen –, gekonnte Rapeinlagen wie beim agilen Crossover von "RNR Clichè", bester Mid-Tempo-Alternative-Stoff ("Interlude") und wunderschöne Balladen mit Hitpotential ("One Way") finden sich auf MUDBOX wieder und untermauern das große Potential von Soledown.
Ganz starkes Statement einer Kölner Band, der weitaus größere Aufmerksamkeit zuteil werden sollte als dies bislang der Fall war. Verdient hätte es dieser hochtalentierte Fünfer allemal!
Fazit: Die fünf Rheinländer von Soledown vereinen auf ihrem ersten Full Length-Werk MUDBOX die bewährten und beliebten Trademarks des Alternative-Genres. Gesunde Härte, einprägsame Melodien und abwechslungsreiches, versiertes Songwriting zeichnen dieses Album aus. Druckvoll produzierter, ambitionierter Alternative-Rock aus Deutschland, der schon nach kürzester Zeit überzeugen kann!
Auch wieder mit an Bord: Produzent Patrick, Pedi Karwatka (u.a. Such A Surge, Liquido, DiscoDogs) und als Studio-Drummer wurde Bodo Stricker (Ex- Callejon) engagiert, da der neue Mann Mike Müller erst nach den Aufnahmen an Bord kam. Dass die Musikwelt bei diesem Manöver in eine dreckiggrungige Staubwolke gehüllt wird, steht außer Frage. Die Flecken kriegt kein akustischer Weichspüler so leicht wieder raus!