Der Mond küsste das schäumende Meer und der kleine Holzkahn am Ufer kämpfte mit dem Wind...
Aber eigentlich begann ja alles viel früher:
Nach zähen Jahren auf launischer See und endlosen Nächten in engen Kajüten trafen ein paar wilde Schiffsjungen bei einer ihrer raren Landbegehungen auf ein stilles Wolfsmädchen, das gerade dabei war, tote Fische an rostigen Haken zu besingen und sonst eigentlich viel lieber in Brandenburgs dichten Wäldern mit den Vögeln sprach und Steine sammelte. Die drei verstanden sich sofort prächtig; und nach einer gemeinsamen Dose Heringsfilet in Tomatensoße und einem heftigen Schluck nordischem Feuerwasser beschlossen sie, sich nie wieder zu trennen und von nun an zusammen durch die Länder zu streunen und zu musizieren. Das Wolfsmädchen hatte nämlich eine recht schöne Stimme und die Schiffsjungen konnten, dank zahlreicher langweiliger Nächte auf See, äußerst gut Instrumente spielen.
Aus diesem Versprechen sind viele Lieder geworden; und noch heute kann man die Meeresgeister raunen und das Blätterdach des Waldes erschüttern hören. Aber nur, wenn man ganz fest die Augen schließt und dabei vorsichtig die Hände zur Muschel geformt an die Ohren legt.