Unter den jungen Songschreiberinnen ist sie die heißkalte Frau, eine franko-kanadische Schweizerin, die alle Klischees unterläuft: Jacqueline Blouin singt ihre Lieder mit unerbittlicher Ironie und tödlicher Theatralik, mit dem Gefühl für die Pointe und dem Gespür für die unvergessliche Melodie; Folk- und Americanahaftes werden konterkariert von Balladeskem, Kunstlied und Chanson.
(Arne Willander – Rolling Stone)
Zärtliche Bestien. Man schaut in ihre Songs wie in lockende Abgründe - und die Songs blicken fest zurück. Auf dem Mini-Album „Mirror Games“ ist Jacqueline Blouin die Königin der Ambivalenz – und ein wenig auch die kokette Drama Queen und Megäre, wenn sie etwa boshaft „Burn, Bambi, Burn“ hext und in „Black Coffee“ und „Channel“ melancholisch-sarkastisch den Ennui des Alltäglichen betrauert. Vollends erschütternd ist „Mirror Games“, ein virtuoses Gesangsdrama zu Piano und Cello, das alles übertrifft, was so großartige Musikerinnen wie Soap&Skin, Marissa Nadler und Tift Merritt singen. „My Self-Destroyed Self“ ist eine Art „Purple Rain“ in der Version von Emmylou Harris, gespielt von Neil Youngs Stray Gators. Jacqueline Blouin ist ungefähr 25, sie singt wie die Piaf und sieht aus wie gemalt. Doch Obacht, sie hat den Humor von Bette Davis und den Zynismus von Lauren Bacall. Ein Wechselbad der Gefühle.
(Arne Willander – Rolling Stone)